Ortschaft:
Position auf der Kölsch-Alt-Grenze:
- Früh Kölsch
- Fürstenberg Pils
- Paulaner Weißbier
Erlebniswert des Besuchs
Qualität des Essens
Preis/Leistung
Wie häufig muss man hin?
- Wenn der Biergarten an der Klosterstraße endlich geöffnet wird
- Schnell bevor der Imbiss spontan vor acht Uhr abends schließt.
- Eigentlich immer dann, wenn Walter’s Dorfgrill in Hibernation geht.
- Wenn man nachts Sonnenbrille tragen oder Edward Hoppers Night Hawks nachstellen will.
Vorher und Nachher – subtile anthropogeographische Metamorphosen im ländlichen Raum werden in Delhovens exponiertester Lage kulinarisch erlebbar.
Highlights von der Karte:
- Pro Tipp: Die Karte wechselt schon mal, selber informieren!
- Die leckeren und reichlichen Pommes werden elegant mit Glutamatsalzen abgerundet. Ob man will oder nicht.
- Here comes a new challenger: Gyros hält bei Iss Was Einzug und mischt die gutbürgerliche Fleischauswahl mit hellenistischer Leichtigkeit auf.
Tagesaktuelle Gerichte erfährt man nur, wenn man sich traut und drinnen schaut. Iss Was versteht, dass der Kunde nicht gleich zu Beginn der Customer Journey mit Information zugemüllt werden will!
Die Salatbar löst das Selbstbedienungsversprechen aus der Speisekarte noch nicht ein. Fehlplanung oder hintersinnige Aufforderung an den Gast, selbst hinter den Tresen zu treten und sich in die Produktionsprozesse einzubringen?
Welt hinter Glas: Die Torten- und Kuchenauswahl lädt zum bohémehaften Versacken beim Nachtisch ein, während der Tag sachte verhallt.
Der Blick in die Speisekarte
Die Karte zur Eröffnung: Fünf Varianten von Schnitzel, Saucen Angebote, diverse Amouse-Geule und bewundernsweter Mut zum Weißraum.
Der Konflikt Fleisch vs. Snacks geht in die nächste Runde: Die aktuelle Karte inkl. hochsuggestiver Aufforderung zur Selbstbedienung und zum Mitnehmen der Speisen. Auch das Gyros hat jetzt seinen großen Auftritt – und der zuständige Art Director durfte sich bei den Backgrounds mal so r i c h t i g austoben.
Mutiges Eintreten für eine bunte Gesellschaft: Der Bauernsalat grenzt auch den Staudensellerie nicht aus, Oliven und Feta beginnen voller Vorfreude auf mehr Teilhabe den sozialen Aufstieg aus ihren angestammten Communities. Gurke, Tomate und Zwiebel mazerieren unterdessen einträchtig vor sich hin oder, wie man jenseits der Neiße zu sagen pflegt, „müssen sich erst durchbeißen“.
Wie überschüttet mit Freude lacht das feinfühlig mit Rahmsoße benetzte Schnitzel ein letztes mal, bevor es unter seine wärmende Pommes-Decke abtaucht. Durch die abstrakte Schlichtheit der Glastische kann der Gast alle Sinne voll auf den Augen- und Gaumenschmaus auf seinem Teller konzentrieren. So geht maßvoller Hedonismus!
Traditionsbewusste Drehspieß-Puristen kritiseren die überraschend-neuartige Pulverkonsistenz des Gyros – aber Kenner wissen, dass hier Geschmack und Streufähigkeit eine perfekte Symbiose eingehen wie die Raupe und die Schlupfwespe.
Das Lokal im Schnellcheck
- Das Parken mit dem PKW ist auch auf dem Grundstück links neben dem Biergarten erwünscht. Beim Einparken auf der anderen Straßenseite ist allerdings während des Berufsverkehrs die Möglichkeit gegeben, einen Rückstau bis nach Rheinfeld auszulösen. Wer zu lustigen Pranks aufgelegt ist, sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen.
- Cleane Einrichtung, weiße Fliesen und die besonders gute Ausleuchtung durch eine großzügig bemessene Batterie von Neonröhren machen Iss Was zum Leuchtturm in der Delhovener Nacht.
- Ganz im Sinne von Alain Ducasse:
»Die Firma muss funktionieren, die Küche muss funktionieren. Rigueur, discipline, exigence! Strenge, Disziplin, Anspruch!«
Die Cronies des Ladens hängen gerne mal ein wenig an der Theke ab. Gastronomie in Delhoven sucht eben stets den Happening-Charakter. An so einem Ort präsentieren namhafte Brauereien gern ihre Marke.
Als der Bühnenbidner von Buffy the Vampire Slayer die schönen Alu-Verkleidungen links im Bild fräste, ahnte er noch nicht, dass die später mal den horror vacui bei Iss Was bekämpfen würden.
Edles Porzellan auf wertkonservativ designeten Anrichten holt den Delhovener in seiner Lebenswirklichkeit ab und schafft direkt das Gefühl, zuhause zu sein.
Klare Strukturen. Materialmix aus Glas, Leder und Aluminium. Corporate Design Manual des Getränkesponsors erfolgreich verinnerlicht. Iss Was schafft den Spagat und zerklüftet sich nicht zwischen konfligierenden Ansprüchen.
Fragile Orchideen-Arrangements und zarte Lichtspiele im Hintergrund erschaffen verträumte Feelgood-Atmo und wecken wohlige Erinnerungen an ekstatische Rave-Nächte auf Ibiza. Der leere Übertopf als nachdenklich stimmender Kontrast trägt dazu bei, souverän ein Abgleiten ins Kitschige zu vermeiden.
Muss man wissen
Das sagen die anderen
Facebookgruppe „Dat es Delve“
Iss Was
Klosterstraße 19
41540 Dormagen
Telefonnummer: 42349
Öffnungszeiten
Fr-Mi 11:30 – 21:00 Uhr
Donnerstag Ruhetag